ÖAW-Institut für Molekulare Biotechnologie feiert 20-Jahr-Jubiläum

Das Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien feiert kommende Woche sein 20-jähriges Bestehen. Ein Festakt mit Repräsentanten aus Wissenschaft und Politik am Dienstag (13.6.) sowie ein wissenschaftliches Symposium und ein Kunstsalon am Mittwoch (14.6.) stehen dabei unter dem Motto „Exploring the Unknown: our Passion, our Future“.

red/Agenturen

Das IMBA ist eine Grundlagenforschungseinrichtung, die nach Einschätzung ihres Leiters Jürgen Knoblich zu den weltweit führenden Forschungsinstituten zählt. Das Institut wurde 1999 per Kooperationsvertrag zwischen ÖAW und dem Institut für Molekulare Pathologie (IMP) gegründet, erste Forschungsgruppen nahmen 2003 die Arbeit auf. Heute sind 235 Personen aus 41 Ländern in dem am Vienna BioCenter in Wien-Landstraße angesiedelten Institut tätig.

Das IMBA ist eine 100-prozentige Tochter der ÖAW. Über deren Budget macht die Akademie auf Anfrage der APA keine Angaben, die Drittmittelquoten liegt bei rund 60 Prozent.

Als Gründungsdirektor wurde 2001 der österreichische Genetiker Josef Penninger verpflichtet, der zuvor in Kanada eine steile wissenschaftliche Karriere gemacht hat. Die ersten Forscher des IMBA arbeiteten noch auf verschiedene Labors in Wien verteilt, ehe 2006 - gemeinsam mit dem ebenfalls neugegründeten Gregor Mendel Institut für Molekulare Pflanzenbiologie der ÖAW - das neuerrichtete Institutsgebäude am Vienna BioCenter bezogen werden konnte.

Festakt und Symposium kommende Woche

Nach 20 Jahren arbeiten 14 Forschergruppen am IMBA an Themen wie Zell- und Entwicklungsbiologie, Stammzellbiologie, molekulare Medizin, Neurowissenschaften, Organoidforschung und Krankheitsmodelle, Chromosomen- und RNA-Biologie und funktionelle Genomik. Dabei beschäftige man sich primär mit Fragen, die als nicht so einfach zu beantworten gelten und für die es einen langen Atem brauche, sagte Knoblich zur APA. „Uns interessieren die harten Nüsse."

Dennoch wurden mehr als 1.000 Publikationen von IMBA-Forscherinnen und -Forschern in den vergangenen 20 Jahren veröffentlicht, über ein Drittel davon gehören zu den zehn Prozent der am häufigsten zitierten Artikeln in ihrem jeweiligen Fachgebiet. 21 Förderpreise (ERC-Grants) des Europäischen Forschungsrats (ERC) gingen bisher an IMBA-Wissenschafter. Mit Jürgen Knoblich, Josef Penninger und Barry Dickson erhielten drei IMBA-Forscher bisher den Wittgenstein-Preis, den prestigeträchtigsten wissenschaftlichen Förderpreis in Österreich. Fünf Spin-offs gingen aus dem Institut hervor.

Seit dem Wechsel von Penninger an die University of British Columbia in Vancouver (Kanada) im Jahr 2018 leitet Knoblich das IMBA interimistisch. Der Posten des IMBA-Direktors wurde von der ÖAW im vergangenen September ausgeschrieben.

Zum Festakt am kommenden Dienstag werden u.a. Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP), Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), ÖAW-Präsident Heinz Faßmann, ERC-Präsidentin Maria Leptin und Gründungsdirektor Josef Penninger erwartet. Leptin ist gemeinsam mit dem britischen Zellbiologen Anthony Hyman, Direktor am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden und Breakthrough Prize-Träger 2023, Keynote-Speakerin beim wissenschaftlichen Symposium am Mittwoch. Ebenfalls am Mittwoch diskutieren bei einem Kunstsalon zum Thema „Science and Art - Art and Science" Künstler der Meisterklasse von Erwin Wurm, die am IMBA Kunstwerke realisiert haben, mit IMBA-Forschern über die Verbindungen zwischen Kunst und Wissenschaft.

Internet: https://www.oeaw.ac.at/imba/