J&J-Tochterfirma beantragt Gläubigerschutz im Babypuder-Skandal

Eine Tochterfirma des US-Pharma- und Konsumgüterherstellers Johnson & Johnson (J&J) hat im Skandal um mutmaßlich asbestverseuchtes Babypuder erneut Gläubigerschutz beantragt. Mit Hilfe der Maßnahme will das Unternehmen LTL Management nach eigenen Angaben vom Dienstag einen 8,9 Milliarden Dollar (8,2 Mrd. Euro) schweren Vergleich mit Klägern abschließen. Diese werfen dem Konzern vor, dass Asbest in seinen Talkumprodukten bei ihnen Krebs verursacht haben soll.

red/Agenturen

Das Unternehmen, das in den USA mit tausenden Klagen konfrontiert ist, will die Summe zur Beilegung aller Ansprüche über 25 Jahre zahlen. Der Einigungsvorschlag sei kein Schuldeingeständnis. Außerdem halte Johnson & Johnson an seinen Aussagen fest, dass die Produkte sicher seien.

Der Pharmakonzern hatte das Unternehmen LTL Management gegründet, um die Verbindlichkeiten aus den Krebsklagen darauf zu übertragen. Ein Berufungsgericht hatte den ersten Antrag auf Gläubigerschutz mit der Begründung abgelehnt, dass das Unternehmen nicht in finanzieller Not sei.

J&J hatte Verbrauchern und Investoren immer wieder versichert, dass das Babypuder sicher und asbestfrei sei. 2018 wurde der Konzern allerdings zu einer Strafe von über 4,7 Mrd. Dollar verurteilt, nachdem 22 Frauen J&J wegen Eierstockkrebs, angeblich ausgelöst durch das Puder, verklagt hatten. Die Strafzahlung wurde später auf 2,12 Mrd. Dollar gesenkt.

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