Situation bedrohlich

13-Jähriger mit Tetanus auf Intensivstation in Uniklinik Linz

Ein 13-Jähriger wird in der Linzer Kepler Uni Klinik (KUK) wegen einer lebensbedrohlichen Tetanus-Infektion (Wundstarrkrampf) auf der Kinder-Intensivstation behandelt. Bereits seit einer Woche befindet er sich im künstlichen Tiefschlaf. Nach einer Verletzung am Unterschenkel sei der Bazillus in den Körper eingedrungen, informierte Oberärztin Ariane Biebl. Eine derartige Infektion komme nur sehr selten vor. Im Fall jenes Buben sei der Impfschutz nicht vollständig gewesen.

red/Agenturen

Die Eltern des Buben, der um sein Überleben kämpfe, haben ausdrücklich den Wunsch geäußert, dass das Krankenhaus mit den Informationen an die Öffentlichkeit gehe, um auf die Bedeutung einer Impfung hinzuweisen, meinte Biebl. Denn ein ausreichender Impfschutz hätte den Ausbruch von Tetanus verhindert.

Der Bub war nach der Verletzung mit einer Begleitperson zur Wundversorgung im Spital gewesen. Irrtümlich hatte die Begleitperson angegeben, der 13-Jährige habe eine vollen Impfschutz, was jedoch nicht stimmte. Wenige Tage später - die Inkubationszeit liegt zwischen vier und 14 Tage - brach dann Tetanus aus. Mittlerweile sei die Situation des Buben „sehr, sehr bedrohlich“, so die Medizinerin.

Das KUK hat den akuten Krankheitsfall zum Anlass genommen, Eltern aufzurufen, den Impfschutz ihrer Kinder zu überprüfen und gegebenenfalls auffrischen zu lassen. Die Tetanusimpfung sei im kostenfreien Impfprogramm enthalten und wird im Rahmen der Sechsfach-Impfung im dritten, fünften und elften bis zwölften Lebensmonat geimpft. Im Schulalter (siebentes bis neuntes Lebensjahr) wird die Kombinationsimpfung Diphtherie, Tetanus, Pertussis (Keuchhusten) und Polio (Kinderlähmung) wiederholt. Danach sei bis zum 60. Lebensjahr alle zehn Jahre eine Auffrischung nötig.

Tetanus ist eine Erkrankung mit massiven, unwillkürlichen und schmerzhaften Muskelkrämpfen, sie wird daher auch „Wundstarrkrampf“ genannt. Auslöser ist das Gift eines Bakteriums, das über Wunden, „auch wenn es nur kleinste Bagatellverletzungen sind“, in den Körper eindringt, heißt es in der KUK-Aussendung. Es wandere entlang der Nervenbahnen in Gehirn und Rückenmark. Dann komme es zu Muskelversteifungen, vor allem im Bereich von Nacken- und Kaumuskulatur.

Spritze Impfung
Ein ausreichender Impfschutz hätte den Ausbruch von Tetanus verhindert.
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