Tiroler ÖVP-Landesrätin will Wiedereinführung der Zahnmedizin-Quote

Die Tiroler ÖVP-Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele fordert die Wiedereinführung der fixen Österreicher-Quote im Bereich der Zahnmedizin. Die Quote war ab dem Studienjahr 2019/2020 auf Drängen der EU-Kommission weggefallen. Nunmehr hätten sich aber die Umstände entscheidend geändert. „Es ist evident, dass zwischenzeitlich ein eklatanter Mangel in der zahnmedizinischen Versorgung eingetreten ist“, begründete Hagele gegenüber der „Tiroler Tageszeitung“ ihren Vorstoß.

red/Agenturen

Sie forderte daher laut dem Bericht ihren Parteifreund und Wissenschaftsminister Martin Polaschek in einem Schreiben auf, Möglichkeiten zur neuerlichen Einführung einer Quotenregelung für das Zahnmedizin-Studium zu prüfen und die entsprechenden Maßnahmen zu deren Einführung in die Wege zu leiten. Allein in Tirol seien derzeit 54 Kassenstellen unbesetzt - damit sei das Bundesland österreichweit „Spitzenreiter“. „In Anbetracht der demografischen Entwicklung und der damit einhergehenden Pensionierungswelle ist augenfällig, dass sich diese Situation weiter verschlimmern wird“, meinte Hagele und nannte als wesentliche Ursache den fehlenden Zahnärzte-Nachwuchs.

Ein großer Teil der Studenten komme nicht aus Österreich und kehre nach Studienabschluss insbesondere nach Deutschland zurück, sah die Gesundheitslandesrätin dringenden Handlungsbedarf. Bis zum Wegfall der Quotenregelung seien 75 Prozent der 40 Studienplätze an der Medizinischen Universität Innsbruck für Österreicher reserviert gewesen. „Mit Wegfall der Quotenregelung hat sich in Innsbruck die Anzahl der österreichischen Studierenden der Zahnmedizin im ersten Semester von durchschnittlich 25 auf 13 in den Studienjahren 2019/20 bis 2022/23 nahezu halbiert“, unterfütterte Hagele ihre Argumente.

Und zeigte sich offenbar gleichzeitig optimistisch, dass es zu einer Änderung kommen wird: Sie gehe davon aus, dass die Europäische Kommission die Situation erneut unter die Lupe nehmen könnte: „Augenscheinlich ist damit zu rechnen, dass eine neue Bewertung der Situation die Wiedereinführung der Quote rechtfertigen wird.“