Corona-Pandemie

Weitere Einstufung als Gesundheitsnotstand

Rund drei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie stuft die Weltgesundheitsorganisation WHO Covid-19 weiter als weltweiten Gesundheitsnotstand ein. Die Entscheidung wurde am Montag nach einer Sitzung des WHO-Notfallausschusses bekannt gegeben.

red/Agenturen

Zwar nähere sich die Pandemie womöglich einem Wendepunkt an, der Ausschuss sei sich aber einig, dass Covid-19 weiter eine gefährliche Infektionskrankheit sei, die der Gesundheit und Gesundheitssystemen erheblichen Schaden zufügen könne. Zudem hätten die Überwachung und die genetische Sequenzierung weltweit abgenommen, was es schwierig mache, bekannte Varianten zu verfolgen und neue zu entdecken.

Der Ausschuss berät alle drei Monate und hatte die Pandemie zuletzt im Oktober weiter als gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite eingestuft. Die WHO hatte Ende Jänner 2020 wegen Covid-19 den weltweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen und damit ihre höchste Alarmstufe. Weltweit wurden nach Angaben der WHO zuletzt rund 6,8 Millionen Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gemeldet und mehr als 752,5 Millionen Fälle insgesamt.

Keine neuen Virus-Varianten in China

Bei der derzeitigen Corona-Welle in China wurden unterdessen nach offiziellen Angaben bisher keine neuen Virus-Varianten entdeckt. Der Forscher Chen Cao vom Virus-Institut des nationalen Gesundheitsamtes sagte am Montag in Peking, die Varianten BA.5.2 und BF.7 seien die dominierenden Viren des Ausbruchs im bevölkerungsreichsten Land der Erde. Während der Ferien ums chinesische Neujahrsfest, das seit 22. Jänner begangen wird, seien die Gene von 1421 ausgesuchten Proben aus verschiedenen Provinzen sequenziert worden, ohne dass eine neue Variante entdeckt worden sei.

Die massive Corona-Welle, die seit Anfang Dezember durch das Land mit mehr als 1,4 Milliarden Einwohnern rollt, hat nach offiziellen Angaben ungeachtet der vielen Reisen zum Neujahrsfest ihren Höhepunkt bereits überschritten. Die Zahl der Toten und der Aufenthalte in Krankenhäusern sei vergangene Woche deutlich zurückgegangen, berichtete das Gesundheitsamt. Ein klares Bild von der Lage gibt es allerdings nicht. Ausländische Forscher hatten anhand von Modellrechnungen deutlich höhere Zahlen vorhergesagt.

Da das Virus in China eine große Bevölkerung trifft, die keine Immunität durch frühere Erkrankungen hatte und teilweise schlecht geimpft ist, wird in anderen Ländern befürchtet, dass sich vielleicht neue Varianten bilden. Aus diesem Grund haben viele Länder auch Tests für Reisende aus China eingeführt. Darüber ärgert sich die Regierung in Peking, obwohl sie bei der Einreise nach China selbst negative Tests verlangt. Nach fast drei Jahren Null-Covid-Politik hatte China Anfang Dezember seine strikten Maßnahmen wie Lockdowns, Zwangsquarantäne und Massentests abrupt aufgehoben.