Ferenci: „Laut Medienbericht war bei der Entstehung des Fotos die Nachtschicht im Donauspital schwer unterbesetzt – das überrascht mich leider gar nicht. Was mich aber überrascht, ist die Reaktion des Gesundheitsstadtrates Peter Hacker. Ich würde nicht zuerst daran denken, wer aus der Spitalsbelegschaft das Foto geschossen hat, sondern wie man so etwas in Zukunft verhindern kann.“
Man könne die in der „Kronen Zeitung“ geäußerten Hilferufe bestätigen: „Es gibt kaum Pflegerinnen und Pfleger, die Ärztinnen und Ärzte, die es noch gibt, brennen regelmäßig aus. Die Leidtragenden sind am Ende vor allem Patientinnen und Patienten. Ein solidarisch finanziertes Gesundheitssystem darf sich solche Horrorszenen, zumal in gewisser Regelmäßigkeit, niemals leisten“, so Ferenci.
10-Punkte-Plan der Ärztekammer Wien als Leitfaden
Und weiter: „Ein Krisengipfel ist unbedingt notwendig. Der 10-Punkte-Plan der Ärztekammer für Wien zur Rettung der Wiener Spitäler ist dafür ein perfekter Leitfaden. Sofortmaßnahmen wären etwa die Zahlung marktkonformer Gehälter oder auch eine Anwerbe- und Rückholoffensive. Natürlich kostet das Geld. Aber die Alternative ist ein weiter ausgebranntes und ausgedünntes Gesundheitspersonal. Das kann niemand wollen.“
Seit Monaten fordere man die Stadt Wien regelmäßig zu Gesprächen auf. „Wir tun das auch jetzt mit gewissem Nachdruck und hoffen, dass wir rasch zusammenkommen. Eine gemeinsame Lösungsfindung ist jetzt dringender denn je“, so Ferenci.
Es nütze nichts, immer wieder Löcher in einzelnen Spitälern zu stopfen, es handle sich um ein strukturelles Problem. Dass derart untragbare Zustände auch künftig bestehen bleiben, „ist weder im Sinne der Patientinnen und Patienten noch der Kolleginnen und Kollegen in den Spitälern noch der Stadt Wien.“